Manmanman. Unfassbar. Fünf Wochen sind wir jetzt schon hier. Fünf lange Wochen, (mittlerweile sogar sechs!) in denen viel, aber irgendwie auch wieder nicht viel passiert ist. Natürlich, es war Weihnachten und Neujahr. Zwei große Dinge, aber sonst läuft hier eigentlich alles in ziemlich geregelten Bahnen ab. Ich tippe hier und tippe und merke wie es immer mehr wird und ich nie fertig werde. Also werde ich jetzt nach und nach einzelne Bereiche beschreiben und an unterschiedlichen Tagen hochladen, damit sich gewisse Leute nicht wieder beschwehren, dass es ja viel zu viel zu lesen sei… Ich bin noch nicht mal halb fertig mit beschreiben und Word sagt bereits: 4 Seiten, 1978 Wörter. Das kann was werden. Also los! Zuerst einmal zum Hostel.
HOSTEL:
Das Ding scheint einmal ein normales Wohnhaus gewesen zu sein, denn alles ist mehr schlecht als recht passend gemacht worden. Im Haupthaus gibt es drei gleichgroße Schlafräume à acht Personen. Zwei davon (auch unserer) besitzen zwei Türen, wodurch die Räume schon mal als Durchgänge missbraucht werden. Trotz "Dies ist KEIN Durchgang, bitte respektiert die Menschen in diesem Zimmer" Schild. Gut. Zweite komische Sache: Wir sind direkt neben der Küche. Wir verlassen unseren Raum und stehen in der kleinen Küche, von welcher man in ein Badezimmer und in die große Gemeinschaftsküche kommt. Badezimmer? Ja! Es gibt zwei Badezimmer. So richtige. Mit Dusche, Klo und Waschbecken. Praktisch! Im Haupthaus befindet sich auch noch ein Fernsehraum, der allerdings auch ein Durchgehzimmer ist. Manch ein weniger rücksichtsvoller Mitbewohner lässt dann auch mal eine Tür sperangelweit offen stehen oder redet einfach laut weiter beim Durchqueren (Charly sagte gerade „Ups. Mach ich auch immer.“ So viel dazu…)r auch noch alles praktisch zu, da überall feste Plastikwände hingen. Ist ja aber jetzt Sommer. Kann man ja jetzt abmachen. (Seit die Dinger ab sind regnet es ständig und nachts ist es plötzlich schweinekalt!!! Toll.) Dann gibt es wieder einen überdachten Bereich, in dem der Billiardtisch und die Tischtennisplatte stehen. Hier verbringe ich geschätzte 25-50% meiner Hostelzeit. Ich kann mir kaum etwas entspannteres und spannenderes vorstellen als stundenlang Menschen beim Spielen zuzuschauen. Charly war am Anfang zu Tode genervt davon, größtenteils da sie so unglaublich schlecht im Poolspielen war. Seit sie aber so oft zum Spielen aufgefordert wurde („Ich spiele NIE WIEDER!!!“ Einen Tag später hatte sie den Queque (schreibt man das so??) wieder in der Hand…) findet sie es aber auch nur noch halb so schlimm. Der „Draußen“bereich und der Billiardbereich sind auch der Ort, wo sich abends alles abspielt. Hier versammeln sich alle mit ihrem Goon, Wein, Sekt (Passion Pop! ) und härteren Dingen, und genießen den Abend gemeinsam bei tausend Zigaretten. Hier raucht nämlich so ziemlich jedes Schwein. Unglaublich. Tabak ist so unglaublich teuer, trotzdem rauchen bestimmt 90% aller Backpacker. Besonders hier. Trotzdem akzeptiert, nein, bewundert fast jeder Raucher, dass Charly und ich beide Nichtraucher sind und bleiben. Gruppenzwang? Pustekuchen. Eklig ist das! Abends tanzen wir dann immer um den Billardtisch, lustig ist es! Da wird so richtig abgespackt und Faust, Funpark und co. alle Ehre gemacht. Bevor ich allerdings zu diesem „wir“ komme erzähle ich noch ein wenig über das Hostel.
Neben dem Haupthaus und dem „Außen“bereich gibt es noch einen Waschraum (drei Toiletten, vier Duschen) und einen weiteren Wohnblock. Wer hat bei den Sanitäranlagen mitgezählt? Richtig. Fünf Toiletten und sechs Duschen. Für 60-70 Leute. Ist nämlich alles nicht nach Geschlechtern getrennt. Morgens wird es meistens ziemlich eng, vorallem wenn man wie ich 15 Minuten vor Busabfahrt aufsteht. Der weitere Wohnblock besteht aus vier Doppelzimmern für die Pärchen, sowie vier Sechserräumen, die allerdings aufgebaut sind wie zwei Dreierräume aufgrund der Schränke in der Mitte. Diese Betten bestehen aus einem Doppelbett mit einem Einzelbett obendrauf. Auch für die Pärchen. Wieso so viele Pärchen? Weil das hier eine einzige Pärchenfabrik ist! Die totale Partnervermittlung ist das hier, sage ich euch!
Den Teil über die Menschen, mit denen wir hier seit Wochen zusammenleben habe ich zwar noch nicht fertig, aber ich poste jetzt schon mal, was ich habe.
Menschen: Aufgenommen wurden wir hier recht herzlich. Wir wurden schnell in die Runde aufgenommen. Am ersten Tag sagte man uns, dass die einzigen zwei (!!!!!!) anderen deutschen Mädchen zum See gehen wollen und wir uns doch einfach mal an die wenden sollten. Auf die Frage, wie diese Deutschen denn aussähen sagte uns Allan, einer der Estonier (Esten?) nur: „häßlich!“. Da waren wir aber baff. Wir gingen also zum uns beschriebenen Raum und mein erster Gedanke war nur „Hä, die sind doch gar nicht häßlich! Komisch.“ Nunja. Wir redeten dann also mit Sima, kurz darauf gesellte sich dann auch Klara dazu. Zwei sehr direkte Menschen, wie ich schnell feststellen durfte. „Oh man, wann ist meine Erkältung endlich weg?“ „Ah! Wir haben uns schon gefragt ob du immer so blöd klingst!“ Danke. Nette Mädchen. :D Wir erfuhren dann auch recht schnell, dass die Beiden jeweils einen festen Partner hier gefunden hatten. Klara hatte sich den Australier Dan geschnappt, der eigentlich in unserem Zimmer lebte aber immer in ihrem Bett schlief, wodurch bei uns viel mehr Platz war, da er auch sein Zeug immer mehr zu ihr rüber schaffte. Sima hatte sich Allan angelacht. Da endlich merkte ich dann auch mal, dass er mit „Häßlich“ nur einen Witz gerissen hatte. Als ich das Sima erzählte meinte sie nur: „Jepp, das ist seine Art von Humor.“ Netter Typ, dachte ich. Klara ist so ein richtiger Muttityp. Wir lernten Dan kennen als er ihr seine Wäsche zu waschen gab. Auch später sahen wir sie noch oft hinter anderen Menschen herräumen. (Tage später entdeckten wir das Tatoo „Motherfucker“ auf Dans Bauch, was mich herzlich zum Lachen brachte…) Ja. So lernten wir also Klara und Sima kennen, zwei Menschen, die wir mittlerweile so lieb gewonnen haben, dass wir mit dem Gedanken spielen gemeinsam weiter zu reisen.
Da hier nunmal wirklich nicht viel passiert außer arbeiten, essen, trinken, Pool spielen und schlafen werde ich nun etwas mehr auf die Menschen eingehen. Hoffentlich nimmt mir das niemand krumm… Vielleicht nicht sooo spannend für euch, aber ich möchte das hier ja auch nochmal lesen!
Wo fange ich an? Ich könnte jetzt was über Klara schreiben. Da sie das eh nochmal lesen wird, kann es ja noch zensiert werden, hihi. Was mag ich an ihr? Klara redet mehr, lauter und schriller als ich. Damit bin ich schon mal nicht der größte Arsch, Hihi. Mehr mag ich an ihr nicht.. Quatsch. Sie ist ein unglaublich offenherziger Mensch, der noch dazu sehr ehrlich ist. Auch wenn es weh tut. Doch nach dem ersten Schrecken über ihre Direktheit realisiert man doch schnell: Lieber so, sodass man weiß, woran man ist und seine Fehler und Macken eindämmen kann, als wenn man nicht merkt, was den Gegenüber stört. Klara hab‘ ich lieb. Unser Gespräch, in dem es darum ging, wen man wohl so nach Australien noch einmal trifft (wir würden uns gerne sehen) muss für Außenstehende geklungen haben, als würden wir nach einer gemeinsam verbrachten Nacht uns gegenseitig beteuern, dass wir Freunde bleiben wollen… es war ein sehr intensives Gespräch! :D
Sima und ich haben am Anfang nicht ganz verstanden, wenn der jeweils andere etwas ernst oder eben nicht meinte, diese Anfangsschwierigkeiten haben sich allerdings gelegt. Nun schätze ich sie als ehrlichen und freundlichen Menschen, der genauso wie Charly die totale Krise bei Haaren bekommt, sei es in der Haarbürste oder auf dem Boden. Sie wohnt seit drei Jahren mit Klara zusammen in einer Wohnung ( sie sind erst 19), weshalb sich die beiden wohl ohne Worte verstehen würden, wäre Klara in der Lage mal den Mund zu halten… :P Sima hatte vor ein paar Tagen Geburtstag. Wir wollten unter der Woche in ihn hineinfeiern, allerdings war ich so müde, dass ich um hakb zehn ins Bett ging und mir einen Wecker auf viertel vor zwölf stellte. Als ich raus kam standen Sima, Klara, Allan und die Nase um den Pooltisch. Um zwölf verschwanden Klara und Allan um die Ecke, um kurze Zeit später mit Wunderkerzen auf Sima zuzustürzen. Wie aus dem Nichts erschienen noch gut sieben andere Leute und wir stimmten alle zusammen ein ziemlich lautes „Happy Birthday“ an, das so ziemlich das halbe Hostel aufweckte, wie man mir später mitteilte. Hups.
Allan ist ein Estonier, (Este?) der es liebt verrückt zu tanzen. Ein sehr liebenswürdiger Mensch, dem ich am liebsten drei Mal am Tag in die Wange kneifen würde und „Gutschiutschigutschi“ sagen würde. Sein Lachen und sein Tanzstil sind einfach ansteckend, was ihn zu einer Person macht, die man einfach gerne um sich herum hat. Außerdem ist er ein begandeter Billiardspieler ( wie fast jeder hier, aber er sit echt gut), der mir auch gerne mal Tipps gibt.
Julian, auch genannt die Nase, ist ein Franzose der unten so schmal ist wie er oben breit ist. Liebt ebenfalls das Tanzen, kann sowohl gut als auch abgedreht tanzen, wobei dann auch schon einmal seine Jacke reißt, die ich dann wieder nähe. Kam hier mit zwei Freunden an, die liebevoll „Die Zähne“ „Die Nase“ und „Der Schönling“ getauft wurden, wobei die Zähne abgereist sind und der Schönling meiner Meinung nach nicht schön ist. „Who knows?“ „He nose!“ „Yes, he can smell it.“
Joan. Man, die fehlt mir. Mit der haben wir gearbeitet und ich muss jedes Mal an sie denken, wenn im Radio „I’ve got a hangover“ spielt, jemand „I can smell bullshit over here“ sagt, oder jemand über Würstchen redet. Irin, die nicht auf den Mund gefallen ist und oben genanntem Lied fast jedem Tag die Ehre gegeben hat.
Gaby. Jaja, die Küchenfee. Ich nenne sie nur noch „Gaby Couisine“, da man sie dort zu 80% antrifft. Sie bekocht ihren Freund fast rund um die Uhr und zaubert die tollsten Gerichte für die Franzosen (von denen es hier vieeeel zu viele gibt! Könnte ich die nicht verstehen würde ich am Rad drehen!!). An Weihnachten haben die alle ganz toll dinniert, wo wir ja schon ein wenig neidisch waren… Gaby ist so ziemlich der dünnste Mensch, den ich je umarmt habe. Trotzdem könnte ich sie den ganzen Tag knutschen. So ein lieber Mensch! (Langsam dürftet ihr feststellen: Ich liebe die Leute hier fast alle! :D)
So. Das sollte erst einmal reichen. Es folgen noch ein Paar Bildchen, allerdings in recht schlechter Qualität. Sobald ich Charlys Bilder habe wird das verbessert! Und irgendwie habe ich keine bilder von Küche und co... komisch. Und die aus dem Zimme rhab ich vergessen auf den Laptp zu ziehen. Naja, ihr kennt mich.
Der "innenaußen"Bereich, wo wir abends immer alle gemeinsam zusammensitzen.
Der Poolbereich, der Platz wo ich mit Abstand am meisten Zeit verbringe.
Die andere Seite vom drinnendraußen Bereich, mit Charly im Bild. Von Hinten. Wunderschön. Rechts sieht man die alten Waschmaschinen, es gibt jetzt zwei neue FRONT(!!)loader! :)
Der bereich vor unserem Zimmer. Immerhin davon hab ich ein Bild. Haha. Man beachte all die wunderschönen (und schrecklich stinkenden) Arbeitsschuhe...
So.
To be continued...



