Montag, 9. April 2012

Wie ich mich in vier Monaten Workinghostelleben verändert habe. Ein Résumé.

(Ja, drei Einträge an einem Tag. Muss ja schließlich viel aufholen!)


Wertsachen wie Laptop, Geld, Reisepass und Handy liegen offen im (nicht abschließbaren) Zimmer herum, doch der Essensbeutel ist mit einem Schloss gesichert.

Ich kann mittlerweile für wenige Sekunden barfuß in meinem Zimmer/ im Badezimmer stehen.

Ich spreche wenige Worte und Kurzsätze Mandarin. ( Mein Plan war Mandarin lernen. Hat nicht ganz geklappt.)

Ich kann Billiard spielen.

Ich benutze Gewürze und biete sie jedem an den ich mag.

Ich esse kaum noch 2-Minuten-Nudeln, außer wenn ich verschlafe (einmal) oder Wok-Gerichte mit Nudeln anstatt Reis mache.

Mein Rücken hat sich aufgrund meiner durchgelegenen Matratze dem Lattenrost angepasst.

Ich finde endlich im Dunkeln mein Geschirr.

Ich werde erst nach 45 Minuten „auf den Bus Wartens“ ungeduldig.

Ich trinke Bier. Selten. Und nicht so gerne wie andere Dinge. Aber es ist ein Fortschritt.

Ich wasche buntes und weißes Zusammen, macht eh keinen Unterschied hier.

Etwas, was sehr traurig ist: Ich habe mich an Raucher und den Geruch von Zigaretten gewöhnt.

Ich kann bei jeder erdenklichen Wassertemperatur ohne zu Klagen duschen. Außer brennend heiß.

Ich habe kein Problem mehr bei Uhrzeiten mit einer fünf am Anfang aufzustehen. Allerdings wird es ab 4:59 kritisch. Die vier ist echt schmerzhaft.

Ich kaufe kein Wasser mehr, nur noch, um ein Mal die Woche eine neue Flasche zu haben. Man trinkt hier Regenwasser. Schmeckt noch dazu tausend mal besser als anderes.

Ich epiliere mir in der Öffentlichkeit meine Beine.

Für Essen, das den Küchentresen direkt berührt hat gilt nun die drei Sekunden Regel, anstatt direkt in den Müll zu wandern.

Ich schreie Rex nicht mehr an, wenn er im Müll wühlt.

Mit der Spinne an Kopfende meines Bettes habe ich aus Ermangelung eines Staubsaugers eine lockere Freundschaft etabliert. Man duldet sich gegenseitig.

Man glaubt es kaum, aber es ist wahr: Kakerlaken lassen mich von nun an kalt. Vorbei sind die Zeiten des Rumgeschreies, Murphys Verwandte lassen mich nicht einmal mehr mit der Wimper zucken. Das mag nun so klingen, als wäre hier alles voller Kakerlaken. Ist es nicht. Ich habe in vier Monaten fünf gesehen. Das ist so ziemlich nichts.

Redbacks und gefährliche Killermaschinen? Wenn man am Tag 20 im Weinberg trifft verliert man leicht die Angst vor den Dingern.

Mit Maskara wird gegeizt.

Ich spreche so gut französisch wie noch nie. Herr mit meiner mündlichen Prüfung!

Egal welches Wetter, der Sommerschal und das langärmelige Shirt beim Arbeiten werden nicht ausgezogen.

Ich bin blond.

3 Kommentare:

  1. Du kannst Billard spielen :D
    Na, da will ich ein Duell haben mit der Blondine...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Männer! Gib ihnen 25 Begriffe und sie merken sich "Billard" und "Blondine". Du hast das "Bier" noch vergessen ;-)

      Löschen
    2. Das war leider kein Touché, denn ich krökel lieber, stehe eher auf brünett und trinke nurnoch kastriertes Bier ;D
      Ich hoffe, ich konnte mich gut genug rausreden...
      Naja, ins Auge gefallen sind die Punkte aber schon ;)

      Löschen