Mittwoch, 17. August 2011

Tag 4

Also irgendwie finde ich die Überschrift jetzt doch doof. Ich muss mir was anderes überlegen...
Also. Wie war, bzw ist dieser Tag so? Ganz gut, würde ich mal sagen. Interessant. Neu. Gruselig ( nur wegen einer Sache, dazu später mehr..). Aber irgendwie war es doch ein ziemlich guter Tag. Wir haben nämlich ein Dach über dem Kopf, Essen in unseren Bäuchen und ein konkretes Ziel vor den Augen. :)
Also. Wir wachten heute in unserem schönen Hostel auf, mit dem Gewissen, die letzte Nacht darin verbracht zu haben. In der Nacht hatte uns Karina bestätigt, dass wir die nächste bei ihr in der Wohnung würden verbringen dürfen.
Hochmotiviert packten wir unsere sieben Sachen ein und begingen sofort einen großen Fehler: Wir zogen unsere Betten ab. Schlechte Idee. Ich erspare euch die Details, ich sage nur, dass es Charly schlechter erwischt hatte.
Nach dem Auschecken gingen wir zu einem Optus-Laden, da Charly keine Sms nach Deutschland schicken, sowie keine von dort empfangen konnte. Nach knapp 30 Minuten ging es plötzlich, ohne etwas am Telefon geändert zu haben. Die Leute von der Zentrale müssen da irgendetwas getan haben. Zauberei... Dann gingen wir in Richtung Zentral Station, um dort unsere zuvor gekauften Brötchen zu frühstücken. Auf dem Weg kamen wir an unserer Zweithostelwahl vorbei und bemerkten erneut, die falsche Nacht getroffen zu haben. Nunja. Dafür haben wir 24 Euro mehr noch in der Tasche. Nach einem kurzen klärenden Telefonat mit Karina fragten wir noch schnell nach einem Zug nach Lismore, für den Fall, dass wir eine Zusage von da bekämen. Dann ging es ab in den Bus durch Sydneys (vor)Stadt. Sydney ist nicht wirklich schön. Es wird sich kaum um die Häuser gekümmert. Ab und zu stehen zwischen den alten, irgendwie ungepflegten Häusern neue Hochglanzdinger. Komisch, irgendwie. Gefallen tuts mir nicht. Da die hier keine wirklichen Haltestellennamen haben, mussten wir darauf achten, wann Karina an der Bushaltestelle steht. Haben wir aber auch mehr oder weniger hinbekommen. Halli-Hallo und rein in die gute Stube. Interessant. Hmhm. Jetzt weiß ich, was sie mit dem Geruch meinte. Also wurde erst einmal ein Räucherstäbchen angezündet. Das Haus bestätigt wieder, dass hier keiner Wert auf Isolation legt. Es ist kalt hier. Haben dann noch andere Wwoofing Leute angerufen, einer sagte auch sofort zu. Allerdings meldete sich dann auch der von gestern wieder und bestätigte, dass wir kommen können. Supi! :) Dann mussten wir noch dem anderen absagen. Als wir uns gerade noch einmal auf den Weg in die Stadt machen wollten, rief sogar noch eine Argentur an, die uns für sich arbeiten lassen wollte. Denen konnten wir dann aber sagen, dass wir Sydney verlassen. Ha. Meine liebe Mami. Darf ich dich zitieren? "Wozu brauchst du all das feste Zeug? Nimm doch lieber noch ein schickes Oberteil mit! Du wirst doch eh in Sydney bleiben, mindestens für ein paar Monate." Aber du wolltest es mir ja nicht glauben. Ganze drei Tage haben wir es hier ausgehalten. Sind halt keine Stadtkinder. Wir kamen nach Australien, um auf Farmen zu arbeiten, nicht, um in der Stadt unser Geld auf den Kopf zu hauen... Wir wollten zur Post, um ein paar Dinge wieder nach Hause zu schicken. Mein Koffer ist recht voll, da ich nicht bedacht habe, dass meine festen, großen Schuhe ja in den Koffer passen müssen, nachdem ich sie auf dem Flug anhatte. Die Dinger nehmen sowas von viel Platz weg, das gibts gar nicht! Nunja. Wir werden uns ein Päckchen teilen, $40 für zwei Kilo. Aber ich sollte ja UNBEDINGT noch nen warmen Pullover einpacken. Jetzt geht das Ding wieder zurück. Auf dem Seeweg. Wird ca 2-3 Monate dauern. Danke bitte. Post war schon zu. Wer es noch nicht wusste: Hier macht alles zwischen halb sechs und halb sieben zu. In der Woche. Am Wochenende, immer. Dafür ist Sonntags alles offen. Toll. Bringt uns jetzt aucht nichts.
Oh Gott. Ich habe das Gruselige auf dem Weg im Bus vergessen. Da war ein dunkelhäutiger Mann. Der hat uns rassistisch fertig gemacht. Wir hatten echt Angst. Der wurde total ausfallend und hat uns beschimpft, wir sollen gefälligst Englisch reden. Eine nette Dame motzte ihn dann zurück an. Danach wurde es für wenige Minuten besser, jedoch finger dann auch wieder an. Er schlug sogar gegen die Fensterscheibe. Wir hatten ein bisschen Angst, dass er uns verfolgt, als wir zusammen ausstiegen. Allerdings versackte er ziemlich schnell bei seinen Trinker-Obdachlosen-Freunden... Tragisch, irgendwie. Unser Ticket haben wir auch schon gekauft, morgen früh geht es dann auf in den Norden. Hoffentlich ist es da wärmer als hier. Wir sitzen in Karinas Zimmer und betteln den Heizlüfter an, durchzuhalten. Der bricht immer nach wenigen Sekunden ab, um nicht zu überhitzen.
Gut. Auf der Farm haben wir übrigens W-Lan. :)
Sollten hier nichts mehr kommen, sind wir wahrscheinlich erfroren...

1 Kommentar:

  1. Liebes Kind vom Land, wenn du auf die Farm fährst, müssen die Schuhe ja nicht ins Gepäck sondern an die Füsse, wg. der Schlangen ;-) Und wenn du schreibst, das ihr friert, warum willst du dann den warmen Pullover nach Hause schicken? Bin verwirrt..... Gute Weiterreise und bitte weiterhin so spannende Berichte!!

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