Sonntag, 21. August 2011

Tag 8. Regen im Regenwald

Der Tag begann mit der Ansage "Mädels, wir sind zwei Stunden einkaufen." STURMFREI! Also ab im
Schlafanzug nach unten, Müsli zum Frühstück und Fernseher an. Was hier allerdings gar nicht mal so einfach ist. Anschließendes Saugen und Wischen des Hauses, wir wollen ja auch was gemacht haben. Das wirklich spektakuläre an unserem heutigen Tag war unser Trip zum Wasserfall. DEM Reiseziel hier in der Umgebung. Lou und David drückten uns nach der knappen Frage "Dürft ihr hier fahren?" kurzerhand ihre Autoschlüssel in die Hand. Versichert wären wir, egal wie hoch, nur müssten wir immer die ersten $500 zahlen. Also lieber gleich nen $10.000 Schaden, bei $700 lohnt es sich ja kaum... So setzten wir uns also in den Wagen, Charly rechts, ich links. Die Tatsache, dass hier nur zwei Automatikautos rumstehen, erleichtert das Fahren doch enorm. Links fahren ist anders, aber jetzt nicht so das große Ding. Da man ja trotzdem noch in der Mitte der Spur sitzt als Fahrer, kommt man nicht auf die Idee, nach rechts zu fahren. Nach gut einem Kilometer fiel uns ein seltsamer Geruch auf. Erst hielten wir es für den normalen Geruch des Autos, doch plötzlich roch es definitiv verbrannt. Irritiert wurden wir langsamer. Weitere zehn Sekunden später löste Charly mit starrem Blick die Handbremse. Dedümm. Weiter ging es, bis wir recht schnell zu einer Brücke kamen, auf der ein "Nicht überqueren" Schild stand. Lou hatte uns erklärt, dass wir immer weiter geradeaus fahren müssten, und uns nicht wundern müssten, wenn die Straße plötzlich nicht mehr befestigt sei. Da die Straße, die vor der Brücke abging unbefestigt war, entschlossen wir uns ihr zu folgen. Ganz böser Fehler, sage ich euch. Wir fuhren also diese Straße entlang, besser gesagt diesen Trampelpfad. Wir folgtem ihm mehrere Kilometer, bis er vor einer Farm endete. Hier waren wir definitiv falsch. Also wenden und ab zurück zur Brücke, die wir dann auch einfach mit den Worten "Wenn wer fragt können wir kein Englisch" überfuhren. Nach weiteren zwanzig Minuten hatte sich die Umgebung unmerklich verändert: Wir hatten die Ausläufe des Regenwaldes erreicht. Hier wurden wir langsamer (langsamer bedeutet eigentlich fast stehen, vorher fuhren wir auch nie mehr als 40-50kmh!), da die Straße nun wirklich unübersichtlich und eng wurde. Schließlich kamen wir im Wald an. Auf der Suche nach dem Parkplatz überfuhren wir eine zehn Zentimeter überflutete Straße, nur um zu merken, dass wir davor hätten parken
müssen. (Bild:Ja, wir lassen uns richtig gehen!:D)Dann ging es los. Auto abgeschlossen, Regenjacke übergezogen, Kapuze auf und auf in den Wald. Zuerst folgten wir noch einem hölzernen, durch den Regen recht rutschigen Steg, der jedoch schnell in einem steinigen, noch viel rutschigeren Trampelpfad überging. Wir schossen viele Fotos (folgen morgen!), bis wir den Grund unseres Ausflugs erreichten: Den Wasserfall. Im Prinzip sollte man hier davon gar keine Bilder posten. Der Wasserfall war überwältigend und schön. Selbst die Klippen drumherum waren beeindruckend. Kein einziges Foto kann dies auch nur ansatzweise widerspiegeln. Dies ist definitiv ein Ort, den man gesehen haben muss, um seine Schönheit zu begreifen. Dort oben trafen wir auch auf drei Deutsche, von denen eine den Aufstieg mit Flip-Flops betätigt hatte. Obwohl die drei bereits einige Minuten vor uns wieder
gingen, holten wir das Mädchen mit dem unpassenden Schuhwerk nach wenigen Metern wieder ein. (Bild: Charly wollte unbedingt australisches Wasserfallwasser anfassen!) Wir unterhielten uns etwas über den Autokauf und die allgemeine Lage der Backpacker. Wusstet ihr, dass die hier den kältesten Winter seit Aufzeichnungsbeginn haben? Zusätzlich die Flut in Queensland
und der enorme Andrang von Backpackern in diesem Jahr... Es ist alles nicht so einfach. Den Rückweg teilten wir uns dann. Nachdem Charly die erste Hälfte gefahren war, wagte ich mich ans Steuer. Und siehe da: Mit Automatik ist Autofahren so schwer wie Autoscooter fahren, egal auf welcher Seite. David ist jetzt für zwei Wochen weg, was echt ärgerlich ist, da wir irgendwie verpeilt haben uns von ihm zu verabschieden. Außerdem werden wir nach den neusten Plänen auch nicht mehr allzulange hier bleiben, vielleicht sehen wir ihn also gar nicht mehr, was echt doof wäre. Murphys Verwandtschaft lässt sich übrigens nicht mehr blicken. Wir kippen jetzt immer morgens und abends heißes Wasser den Abfluss hinunter, das scheint zu klappen. Fragt sich nur, wie lange. Ich werde jetzt doch noch ein bis zwei Bilder vom Wasserfall hochladen, um euch ansatzweise zu zeigen, wie kuhl der doch ist! :)
(hier fehlt ein rieeesiger Teil!)



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